Positive Bilanz
„Die Produktion von Kompost trägt zum Umweltschutz bei. Kompost ist der Dünger der Armen.“
Wenn Abbé André Dembélé in seinem Jahresbericht über Kompostierung schreibt,
dann weiß er, wovon er spricht. Im vergangenen Jahr konnte er
beobachten, wie viel Gewinn durch richtige Kompostierung erreicht werden
kann. So konnte Boniface aus Bokuy die Erträge seines Anbaus verdoppeln
– dank der Umsetzung seines Wissens, das er im Zentrum Songhaï, einem
ressourcenorientierten und nachhaltigen „Modellbauernhof“ im Benin
erworben hat. In mehreren Ausbildungen wurde dieses Wissen nun an die
Bewohner Bokuys und der anderen Dörfer weitergegeben. Bei einem
zweitägigen Kurs im April wurde in zwei Modulen zu Kompostierung sowie
zur Verbesserung der Hühnerzucht gearbeitet.
Thema einer Ausbildung mit 86 Teilnehmern in Mandiakuy war, wie die
wirtschaftliche und soziale Entwicklung von den Dorfbewohnern selbst in
die Hand genommen werden kann, beispielsweise durch Kompostierung und
Kleintierzucht. Auch die Verwaltung der Ernte war Thema der Ausbildung.
Hungersnöte, so André Dembélé, hängen oft mit einer schlechten
Verwaltung der Ernte zusammen. Eine gute Einteilung der Vorräte über das
Jahr ist notwendig, damit bis zur nächsten Ernte genügend Getreide
übrig bleibt.
„Um Entwicklung zu erzielen“, erklärt André Dembélé,
„muss man mit den Menschen das weiter machen, was sie bereits machen.
Dann muss man ihnen vermitteln, wie sie dies verbessern können. Sie
brauchen den Ehrgeiz, es immer noch besser machen zu wollen, und die
Überzeugung, aus der Armut aussteigen zu können.“
Diese Strategie hat in unseren Partnerdörfern Früchte getragen. Im
ganzen Dorf Bokuy, so berichtet André, lässt sich ein
Entwicklungsprozess beobachten: „Die gemeinsame Arbeit trägt dazu bei,
dass sich die Bevölkerung mehr vereint.“ Auch in Perakuy „engagieren
sich die Männer, die anfangs nur eine Zuschauerrolle eingenommen haben,
inzwischen mehr und mehr an der Seite der Frauen.“
Dank Getreidebank
und Gemüsegarten konnte ein Minimum an Nahrungssicherheit erreicht
werden. Die Produktion von Lebensmitteln in Bokuy wurde um
durchschnittlich 50% gesteigert, der Konsum von Gemüse vermehrt und
damit die Mangelernährung, besonders die der Kinder, verringert.