Neue Getreidebank in Bokuy
Die alte Getreidebank schützte nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit
Bereits nach der Begegnungsreise des Vereins Babili im Jahr 2007 errichteten die Bewohner:innen von Bokuy eine kleine Getreidebank aus Banco. Diese ermöglicht es den Bauern, nach der Ernte ihr Getreide zu einem fairen Preis zu verkaufen. In Zeiten von Getreideknappheit, wenn die Preise am Markt steigen, können bedürftige Familien das Getreide zu einem subentionierten Preis einkaufen. Bereits 2014 berichteten die Menschen in den Dörfern: Die Getreidebank konnte die Armut im Dorf zwar nicht beseitigen, aber die Situaton der ärmsten Familien hat sich verbessert.
Doch schnell wurden auch die Grenzen des provisorischen Baus aus Banco klar: das Gebäude ist zu klein und wird dem Bedarf des Dorfes nicht gerecht. Zusätzlich schützt der Bau nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit.
Bei der Versammlung der Dorfvereine Bokuys 2023 beschlossen die Bewohner:innen, dass der Bau einer größeren und trockenen Getreidebank höchste Priorität für die lokale Entwicklung hat. Der Verein Babili entschied im Januar 2024, dieses Anliegen zu unterstützen.
Die Kosten für den Neubau der Getreidebank beliefen sich auf 8.655 €, zuzüglich etwa 700 € für eine professionelle Getreidewaage. Die Finanzierung des Projekts setzte sich aus einer großzügigen Förderung des Landes Salzburg, privaten Spenden sowie einem kleinen Eigenbeitrag der Dorfgemeinschaft zusammen.
stabiler Bau aus Zement und Ziegelsteinen
Der Bau konnte im Oktober 2024 erfolgreich abgeschlossen werden. So konnte die Dorfgemeinschaft rechtzeitig zur Ernte die neue, sichere Lagerstätte in Betrieb nehmen und ihre Vorräte unter optimalen Bedingungen lagern. Für die Verwaltung der neuen Getreidebank wurde auch das Komitée, welche sie verwaltet, vergrößert und besteht jetzt aus 27 Frauen und Männern aus Bokuy.
Wie funktioniert eine Getreidebank?
Nach der Ernte kauft die Getreidebank Getreide von den Bauern zu fairen Preisen auf. Während des Jahres, wenn das Getreide knapp wird und die Preise auf dem freien Markt steigen, wird ein Teil des gelagerten Getreides zu einem subventionierten Preis an die ärmsten Familien im Dorf verkauft. Diese Form des „gerechten Handels“ ermöglicht es den Menschen, ihre Grundbedürfnisse zu decken, ohne auf die stark schwankenden Marktpreise angewiesen zu sein. So können sich die Dorfbewohner auch in Zeiten von Teuerung oder schlechter Ernte mit Nahrungsmitteln versorgen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Getreidebank ist die Einlagerung von Saatgut für die nächste Ernte. Indem die Dorfgemeinschaft Samen für den Anbau des kommenden Jahres aufbewahrt, stellt die Bank sicher, dass auch in schlechten Jahren genügend Saatgut zur Verfügung steht, um die landwirtschaftliche Produktion fortzusetzen.