Gesundheitszentrum in Perakuy
Sind die Menschen in Perakuy krank oder verletzt, haben sie weite Wege bis zur nächsten Gesundheitsversorgung: bis Tuba sind es 9 km, bis Mandiakuy sogar 12 km. Diese Distanz wäre in Österreich kein Problem, doch wenn diese Strecken mit einem Pferdefuhrwerk, mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden müssen, schaut die Sache anders aus. Besonders in der Regenzeit, in der sich die Krankheiten häufen, sind die unbefestigen Straßen nur schwer passierbar.
Aus diesem Grund ist es seit Längerem ein Wunsch der BewohnerInnen
von Perakuy, ein eigenes Gesundheitszentrum im Dorf zu haben. Nach
mehreren Jahren Planungszeit wird nun das Zentrum bald Realität:
Demnächst werden wir die für die Errichtung eines Gebäudes
veranschlagten Kosten in Höhe von ca. 8.000 € überweisen. Dazu werden
dann für die Einrichtung und eine Grundausstattung an Medikamenten noch
einmal 1.000 € hinzukommen.
Das geplante Gesundheitszentrum besteht aus zwei Räumen, einem
Untersuchungszimmer und einem Zimmer für die Lagerung der Medikamente.
Dazu gibt es einen überdachten Wartebereich vor dem Haus. Im Zentrum
wird eine Krankenschwester angestellt sein, die die Untersuchungen
vornimmt und die Medikamente ausgibt. Als Lohn bekommt sie dafür von
jeder der 205 Familien im Dorf eine "tine" Hirse (20 kg) pro Jahr.
Während die Untersuchungen für die BewohnerInnen von Perakuy gratis sein
werden, muss für die Medikamente gezahlt werden. Auswärtige Patienten,
die nicht zum Lohn der Krankenschwester beitragen, müssen hingegen auch
für die Untersuchung bezahlen.
So wie das Gesundheitszentrum in Perakuy funktionieren wird,
funktionieren auch andere kleine Gesundheitszentren, die es derzeit
schon gibt. Richard, unser Partner in Perakuy, hat in der Planungsphase
eine ähnliche Einrichtug besucht und sich deren Organisation angeschaut.
In absehbarer Zeit werden sich nun die Wege der BewohnerInnen von
Perakuy bis zur nächsten Gesundheitsversorgung stark verkürzen!