Ideen für neue Projekte
Beim Besuch in unseren Partnerdörfern im vergangenen Sommer stellte sich in allen Dörfern die Frage nach möglichen neuen Projekten.
So plant Bokuy zum Beispiel die Anschaffung einer Mühle. Die Frauen, die bisher ihr Getreide mit der Hand mahlten, sollten so entlastet werden. Auch für den derzeit fast trockenen Brunnen des Gemüsegartens muss eine Lösung gefunden werden. Die BewohnerInnen von Perakuy müssen, wenn sie einen Arzt brauchen, sehr weit gehen. Besonders in der Regenzeit, in der es die meisten Krankheiten gibt, ist dieser Weg schwer zu passieren. Ein Gesundheitszentrum könnte die medizinische Versorgung um vieles verbessern.
Wie bereits berichtet, besuchten wir auch ein drittes Dorf,
mit dem wir bisher noch keine gemeinsamen Projekte durchgeführt hatten. Auch in
diesem Dorf, Kera, haben sich die Menschen in Gruppen zusammengetan und
versuchen, ihren oft harten Alltag durch gemeinsames Engagement zu verbessern. Die
Mitglieder des Vereins „Gib mir die Hand“ stellen gemeinsam Kompost her und bringen
diesen auf die Felder. Sie kaufen Getreide ein, wenn es am Markt billig ist und
geben sich gegenseitig Kredite. Die Frauen von Kera wollen vorrangig die Armut
bekämpfen. Sie produzieren Dolo, also Buschbier, und verkaufen dieses. Der
Erlös geht in die Gemeinschaftskasse. Eine Mühle, die auch Sheanüsse mahlen
kann, würde ihre Arbeit erleichtern.
Die Jugendlichen von Kera fangen gemeinsam frei laufende Tiere ein, die die
Felder zerstören. Ihr Ziel ist, dass in fünf Jahren alle genug zu essen haben.
Ideen für neue Projekte gibt es bereits viele. Nun müssen sich jedoch die Dörfer und Vereine erst organisieren und definieren: was genau soll erreicht werden? Welche Projekte können umgesetzt werden? Und wie? Wer macht mit? Wer übernimmt Verantwortung? Welche Kosten fallen an? Was muss bedacht werden, damit das Projekt langfristig funktioniert?
Wir würden uns freuen, wenn mit dem Dorf Kera eine neue Partnerschaft entstehen und sich in Bokuy und Perakuy neue Projekte entwickeln könnten. Das braucht allerdings Zeit. Denn Babili will Projekte unterstützen, die aus Eigeninitiative der ProjektpartnerInnen entstanden sind.