Religion
Den Schätzungen des CIA World Fact Book (2012) zufolge sind ca. 90 % der Bevölkerung Malis muslimisch, ca. 1 % christlich und 9 % reine Animisten (Anhänger traditioneller Religionen).
Totemtor vor Bandiagara
In Mali selbst sagt man vielerorts, dass es in dem Land 80 % Muslime, 2 % Christen und 100 % Animisten gebe. Obwohl dies in vor allem eine scherzhafte Redeweise ist, steckt ein Kern Wahrheit dahinter: Die Religionen Islam und Christentum vermischen sich in dem Land oft synkretistisch mit den traditionellen Religionen. Das regelmäßige muslimische Gebet (wofür sogar öffentliche Busse zu den bestimmten Zeiten Pausen machen!) und die Befragung eines Magiers existieren nebeneinander. Initiationsriten, die nicht direkt etwas mit den großen monotheistischen Religionen zu tun haben, bleiben vielerorts bestehen. Bei den ChristInnen scheint der Glaube an Dämonen bzw. böse Geister im Vergleich zum europäischen Christentum relativ stark verbreitet zu sein.
Schweine in Perakuy
Die BewohnerInnen der Partnerdörfer des Vereins Babili –Brücke zwischen Österreich und Mali als Angehörige der ethnischen Gruppe der Bobo (Bwa) gehören zur christlichen Minderheit des Landes. Die Bobo waren leichter für das Christentum als für den Islam zu gewinnen, da für sie Schweinefleisch und Hirsebier traditionellerweise sehr wichtig sind, was im Islam verboten ist. Außerdem zeigten sich die christlichen Missionare respektvoll gegenüber den traditionellen Werten der Bobo und überzeugten sie nicht durch Zwang sondern durch zahlreiche caritative Werke (z.B. durch Getreidespenden, Verfügbarstellen von Medikamenten, Alphabetisierungskursen, u.v.m.).
Quellen:
- Wissen aus persönlichen Erfahrungen und Gesprächen.
- CIA World Fact Book: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/, 12.05.12
- Coulibaliy, Denis (2004): Problématique de l'articulation de la modernisation chez les communautés paysannes du Pays-Bwa dans le cercle Tominian dans le Sud-Est malien, Berlin (http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/coulibaly-denis-2004-11-04/PDF/coulibaly.pdf, 12.05.12), 135-137.