Kurzinfos

Was bedeutet "Babili"?

"Babili" ist ein Wort auf Bambara und bedeutet "Brücke". Bambara ist eine weit verbreitete Sprache in Westafrika und Hauptverkehrssprache in Mali.

Wie entstand der Verein?

Wir, eine Gruppe jugendlicher Leute aus Österreich, unternahmen im Sommer 2007 eine Begegnungsreise nach Mali. Aus den Erfahrungen dieser Reise entstand in der Folge unser Verein Babili, der nun eine Brücke zwischen Österreich und Mali sein will.

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Was sind unsere Anliegen?

  • Aufbau und Vertiefung von Freundschaften zwischen den beiden Ländern
  • Unterstützung von Projekten der malischen Bevölkerung
  • Sensibilisierung der Menschen in Österreich für die Probleme und Anliegen, als auch für die kulturellen Reichtümer und sozialen Werte Malis

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Politik

Im Jahr 1960 errang Mali in seiner heutigen Form die Unabhängigkeit. Wie so oft in Afrika war die Grenzziehung aber willkürlich durch das französische Kolonialterritorium vorgegeben und hielt sich nicht an Traditionen, Völkerschaften, gewachsene Beziehungen oder Feindschaften.

Die versuchte Einführung des Sozialismus mit Anlehnung an die Sowjetunion, Misswirtschaft und Korruption, die Anhäufung von Staatsschulden und ein Militärputsch, sowie zwei Kriege mit dem Nachbarland Burkina Faso, die verheerende Dürrekatastrophe im Sahel in den 70er Jahren und ein Aufstand der Tuaregs im Norden des Landes in den frühen 90er Jahren des 20. Jahrhunderts ruinierten das Land komplett.

Seitdem fand in Mali allerdings ein umfassender Demokratisierungsprozess statt. Im Januar 1992 wurde eine neue Verfassung verabschiedet und begründete so die "Dritte Republik". Darauf folgten im März und April erste demokratische Wahlen zur Nationalversammlung. Im Juni 1992 trat der aus direkten Wahlen hervorgegangene Staatspräsident Alpha Oumar Konaré sein Amt an. Trotz des Konflikts mit den Tuareg und einem Putschversuch Ende 1993 erscheint Mali nach mittlerweile drei erfolgreich durchgeführten Wahlgängen heute als eine relativ stabile westafrikanische Republik. Die letzten Wahlen fanden 2007 statt. Nach dem Ende der zweiten und verfassungsgemäß letzten Amtszeit Konarés erfolgte ein friedlicher Machtübergang an den ehemaligen General Amadou Toumani Touré. Dieser wurde am 29. April 2007 für eine zweite und letzte Amtsperiode wiedergewählt. Bisher wurden auch bereits zwei freie und demokratische Kommunalwahlen abgehalten.

Aktuelle politische Lage

Schon seit langer Zeit bemühen sich Tuareg- Rebellen im nördlichen Teil Malis um einen unabhängigen Staat, z.B. in den 1990er Jahren als vereinigte Front des Azawad. Diese Aufstände haben jedoch nie wesentliche politische Veränderungen mit sich gebracht.
Auch der ehemalige Oberst der libyschen Streitkräfte unter Gaddafi war ein Tuareg, und mit ihm waren auch viele andere Tuaregs als Söldner nach Libyen gezogen. Im August 2011 kamen viele dieser Kämpfer nach dem Sturz Gaddafis aus Libyen zurück und gründeten die MNLA - die Nationale Bewegung zur Befreiung des Azawad. Im Jänner 2012 begannen bereits erste Auseinandersetzungen, erste Orte wurden von den Rebellen eingenommen, Regierungstruppen leisteten Widerstand und eroberten auch Gebiete wieder zurück.
Am 21. März 2012 kam es aber in der Hauptstadt Bamako zu einem Militärputsch von unzufriedenen Soldaten. Sie warfen dem damals amtierenden Präsidenten Amadou Toumani Touré (ATT) Unfähigkeit bei der Bekämpfung des Aufstandes der Tuareg im Norden des Landes vor und stürzten ihn. Alle Grenzübergänge und der Flughafen in Bamako wurden geschlossen.
Auf diesen Putsch hagelte es scharfe internationale Kritik, u.a. aus Frankreich und Deutschland. Weiters folgte der Ausschluss aus der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS. Mit der ECOWAS fanden schon wenige Tage nach dem Putsch Verhandlungen statt und es wurde eine Einigung auf Wahlen erzielt, die von Dioncounda Traoré als Übergangspräsident vorbereitet werden sollten. Modibo Diarra wurde Regierungschef (ehemaliger Microsoft-Afrikachef und Präsidentschaftskandidat).

Durch das politische Vakuum in der Hauptstadt hatten die Rebellen im Norden allen Freiraum, den sie brauchten, um ihr Gebiet auszudehnen. Bereits am 6. April konnten die Rebellen im Norden die Unabhängigkeit des Azawad erklären.
Im Mai einten sich die MNLA und die islamistische Gruppe Ansar Dine (gesinnungsverwandt mit der Al Qaida im islamischen Maghreb) zu einem gemeinsamen Bündnis, mit der offiziellen Absicht, den Azawad zu regieren. Im Anschluss führten die Islamisten in wichtigen Städten des Nordens wie Timbuktu die islamische Gesetzgebung Scharia ein und vertrieben die Tuaregs aus diesen Städten. Das gemeinsame Bündnis wurde schnell für nichtig erklärt. Bedeutende Denkmäler in der Region wie z.B. Grabstätten aus dem 15. und 16. Jhd. wurden zerstört, da sie von den Islamisten als Götzen verurteilt wurden. Viele dieser Stätten gehörten auch zum Unesco- Weltkulturerbe. Unverschleierte Frauen wurden von da an ausgepeitscht und Ehebrecher gesteinigt. Von einem "Angriff gegen die Menschheit" sprach Unesco-Chefin Irina Bokowa, von einem "barbarischen" Akt die russische Regierung in Moskau. Seit April pochen die Fundamentalisten in Timbuktu nun auf Einhaltung ihres Regelwerks. Banken werden zerstört, Alkohol, Zigaretten und Musik sind verboten, islamische Gerichtshöfe übernahmen die Rechtsprechung.

Schon bald nach dem Ausrufen des Staates Azawad begannen die Überlegungen über einen internationalen Militäreinsatz in Mali, um das vollständige Gebiet wieder unter die Kontrolle der Regierung in Bamako zu bringen.
Im Januar 2013 begann schließlich der Einsatz der französischen Truppen in Mali, womit der Vormarsch der Islamisten in Richtung Süden gestoppt wurde. Binnen weniger Wochen wurde der Großteil des besetzten Gebietes befreit und die Aufständischen auf ein kleines Gebiet im Süd-Osten bzw. in bergige Wüstengebiete im Norden des Landes zurückgedrängt.
Am 28. Juli 2013 fand der erste Durchgang der Präsidentschaftswahlen statt, aus denen die beiden Kandidaten Ibrahim Boubacar Keïta und Soumaïla Cissé als Stimmenstärkste hervor gingen. Die Stichwahl am 11. August gewann Keïta.
Am 24. November war der erste Durchgang der Parlamentswahlen, in welchen Keïtas „Partei für Mali“ RPM am meisten Stimmen erringen konnte. Am 15. Dezember sind für die bestplazierten Parteien Stichwahlen geplant.

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